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Friedl, Freude, Eierkuchen: Season Awards

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Und das war der er erste Streich! Doch bevor wir uns gemeinsam auf das anstehende Duell gegen die Kansas City Chiefs einstillen, will ich gemeinsam mit euch noch einmal einen kurzen Blick in die abgelaufene Regular Season werfen. In den letzten Wochen und Monaten wurden im Zuge dieser Kolumne diverse Lobgesänge angepriesen, unzählige Spieler gehuldigt und für außergewöhnliche Leistungen literarische Standing Ovations gegeben. Doch wer stach am Ende des Tages wirklich heraus? Wer machte auf seiner Seite des Balls den größten Unterschied und wem gebührt einer der goldenen Friedls? Es ist Zeit für die Season Awards, liebe Leser:innen! Und zwar für jene der guten Art – nicht wahr, Nils?

Most Valuable Player: Lamar Jackson, Quarterback

Muss ich das eigentlich noch näher ausführen? Jetzt liegt es ohnehin schon in der Natur der Sache, dass fast nur ein Quarterback der wertvollste (und/oder zumindest wichtigste) Spieler einer Mannschaft sein kann. Wenn derjenige dann auch noch kurz davor ist, nach 2019 seine zweite NFL-MVP-Trophäe einzuheimsen, dann ist das in diesem Fall quasi ein Selbstläufer. Eine der letzten Ausgaben meiner Kolumne war bereits eine Ode an Lamar, wer also noch eine ausführliche Analyse will, der sollte sich hier entlang begeben.

Was auf jeden Fall gesagt werden kann: Spätestens nach dieser Saison dürfte sein Status als ligaweiter Top 3 Quarterback vorerst einzementiert sein. Auch wenn die Statistiken – 4.499 Total Yards, 29 Total Touchdowns, 64,9 QBR (Rang 4 ligaweit) – nicht ganz an 2019 ran gekommen, so ist er dennoch ein so viel kompletterer Spieler als damals. Ihm bei dieser Entwicklung zusehen zu dürfen, ist ein Privileg. Eines, das wir nicht als selbstverständlich hinnehmen sollten. Dass er das mit einem atemberaubenden Auftritt gegen die Houston Texans nun endlich auch in der Post Season unter Beweis stellen konnte, ist die Kirsche auf dem imaginären Eisbecher. Doch noch haben wir nicht genug, Mr. Jackson. Die Augen sind nun voll und ganz auf die Vince Lombari Trophy gerichtet. Bis dorthin will ich bis auf ein lautstarkes „M-V-P, M-V-P, M-V-P“ gar nicht mehr viel hinzufügen.

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Offensive Player of the Year: Tyler Linderbaum, Center

Im Gegensatz zu der MVP-Frage war es hier gar nicht so einfach, eine klare Antwort zu finden. Seitdem Lamar für Joe Flacco die Starterposition auf QB übernommen hat, steht und fällt der Erfolg der Offense mit Nummer 8. Doch dieses Jahr hat sich nichtsdestotrotz einiges geändert. Mit Offense Coordinator Todd Monken kam ein Coach an Bord, der eine deutlich vielseitigere Offense spielen lässt als sein Vorgänger Greg Roman. Zudem haben die Ravens seit Jahren endlich wieder ein gutes WR-Corps beziehungsweise ein insgesamt sehr breitgefächertes Arsenal an Skill Playern. Genau das macht diese Offensive so unberechenbar. Je nach Gegner und Spielanlage kann der Fokus stark variieren. Ob Lauf- oder Passspiel, ob Spread oder Condensed Formation. In Baltimore hat man dieses Jahr für quasi alles eine Antwort.

Die O-Line wurde von vielen Fans dennoch regelmäßig kritisiert. Und auch wenn ich diese Kritik oft etwas harsch finde, so hat man zumindest auf den Tackle-Positionen zumindest mittel- bis langfristig Fragezeichen. Umso besser, dass die Interior Line dafür deutlich gefestigter war. RG Kevin Zeitler spielt seit seiner Ankunft im Jahr 2021 auf Pro Bowl Niveau und John Simpson zeigt sich als neuer Starter auf LG mehr als solide. Doch einer ragt heraus. Vielleicht nicht buchstäblich. Vielleicht nicht mit einer Riege an absurden Highlight-Blocks. Aber C Tyler Linderbaum ist die personifizierte Konstanz. Die 3 % zugelassene Pressure Rate ist laut PFF Bestwert im Team. Generell erlaubte er diese Saison lediglich 3 QB-Hits und keinen einzigen Sack bei 499 Pass Blocking Snaps. Der verdiente Lohn dafür? Der erste Einzug in den Pro Bowl und Platz 4 im Center All Pro Voting – und das mit 23 Jahren. In einer Offense, in der viele Mäuler gestopft werden müssen, ist er derjenige, der die Mäuler der Gegner stopft. Der Pfeil geht steil nach oben.

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Defensive Player of the Year: Kyle Hamilton, Unicorn Safety

Apropos nach oben gehen: Ein weiterer Stern, der diese Saison aufging, ist jener von Safety/Defensive Back Kyle Hamilton. Es entbehrt sich dabei nicht einer gewissen Ironie, dass er wie Tyler Linderbaum in der ersten Runde des NFL-Drafts 2022 ausgewählt wurde. Beides Spieler, die auf den Consensus Boards zwar extrem hoch waren, aufgrund des fehlenden Positional Values aber etwas nach unten schlitterten im Draft. Die Ravens sagten leise danke und ernten nun bereits zwei Jahre später die Früchte. Auch über Kyle Hamilton habe ich beinahe schon Liebesgedichte verfasst. Jede/r, die/der mir auf Twitter folgt, dürfte mittlerweile wissen, wie hoch er bei mir im Kurs steht. Für mich ist er DER Spieler, der diese Defense zum Klicken bringt.

Durch seine Vielseitigkeit (54 Snaps an der LOS, 217 in der Box, 289 Deep, 424 im Slot und 1 Out Wide laut PFF) liefert er die Antwort auf so viele Fragen. Defensive Coordinator Mike Macdonald setzt ihn ein wie ein Schweizer Taschenmesser. Entweder als versteckten Blitzer, um aus leichteren Personnel Groupings dennoch effektiv gegen den Lauf zu verteidigen oder als Coverage-Spieler gegen jegliche Receiving-Waffe aus dem Slot. Kyle Hamilton ist ein Einhorn. Spieler mit seiner Größe sollten nicht so agil über das Feld gleiten können. Spieler, die so eine brutale Art von Football spielen, sollten nicht mit so einem Football-IQ gesegnet sein. Kyle Hamilton war im Draft 2022 mein Nummer Eins Spieler auf dem Big Board, vor allem weil seine Vielseitigkeit über jene eines herkömmlichen Safeties hinausgeht. Dieser Mann ist ein Gamechanger, ein kommender Superstar. First Team All Pro im Alter von 22 – nuff said.

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Kleiner Reminder: F*ck Deshaun Watson

Most Improved Player: Justin Madubuike, Defensive Tackle

Und auch hier dürfte es für die Leser:innen dieser Kolumne keine großen Überraschungen geben. DT Justin Madubuike war ein Stammgast auf diesem Blog, und das dürfte bei seinen statistischen Werten auch nicht allzu überraschend sein. Seine 13 Sacks führen alle Interior Defender ligaweit an. 17 weitere QB-Hits bedeuten Rang 2 in der NFL. Seine 64 Pressures sind neun mehr, als er in den ersten drei Jahren seiner Karriere GESAMMELT hatte. Das Sahnehäubchen? Mit elf Spielen in Folge mit mindestens einem halben Sack stellte er so nebenbei einen NFL-Rekord ein – absurd!

Seine Pass-Rush-Win-Rate ist knapp außerhalb der Top 20 und zeigt, dass er vielleicht (noch?) nicht ganz auf dem Elite-Level der Defensive Tackle dieser Liga angekommen ist, aber seine Athletik und Explosivität sind perfekt für das Scheme von Coach Mike Macdonald. Denn dieser nutzt ihn liebend gerne bei Stunts und verschafft ihm dadurch Missmatches gegen schwerfällige Interior Linemen oder schwächere Offensive Tackles. Quasi ein Match made in heaven. Ich weiß zwar nicht, ob man in Baltimore das nötige Kleingeld hat, um den Second Team All Pro Player zu halten, but: get your damn bag, Mads!

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Coach of the Year: Mike Macdonald, Defensive Coordinator

Ihr seht schon, einige Dinge wiederholen sich hier. Denn auch Mike Macdonald wird von mir seit Saisonbeginn hier in regelmäßigen Abständen beinahe schon gebetsmühlenartig gehuldigt. Dass sich das wiederholt, wenn man es sich selber zur Aufgabe gemacht hat die positiven Aspekte rund um die Ravens herauszuheben, liegt natürlich irgendwo in der Natur der Sache. Von daher will ich euch gar nicht lange mit den ewig gleichen Worthülsen volllabern. Aber es gibt sicher einige unter euch, die eher zu den zahlenaffinen Menschen zählen. Von daher unterstreiche ich meinen Case noch mit einigen Statistiken:

  • Meiste Sacks in der NFL mit 60
  • Meiste Takeaways in der gesamten Liga mit 31
  • Die wenigsten zugelassenen gegnerischen Punkte mit 16,5 pro Spiel (erstes Team, dass diese drei Kategorien in der selben Saison anführte!)
  • Nummer 1 Defense nach DVOA
  • Nummer 2 Defense nach zugelassenen EPA/Play

Diejenigen, die eher zu den visuellen Lernern zählen, denen würde ich das nachfolgende Video ans Herz legen:

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Und die, die auf Twitter bald furchtbar schlau in einem Tweet zusammenfassen wollen, warum Mike Macdonald der perfekte neue HC für die *insert random team name here* ist, dem lege ich folgendes Argument ans Herz: Mike Macdonald ist die Antwort auf das, was Sean McVay und Kyle Shanahan mit ihrer Offense machen wollen. Alles sieht gleich aus, man kann aus den gleichen Personnel Groupings und Formationen auf verschiedenste Arten attackieren. Und das, was für diese Offensivreihen Motion und Play Action sind, sind für Macdonald Mugged Fronts, Disguised Blitzes und Stunts, Stunts, Stunts. Der beste Defensive Coordinator der Liga, will ich nicht mal argumentieren. Sage ich, wie’s ist.

Rookie of the Year: Zay Flowers, WR

Spätestens nachdem er mir in London versprochen hatte, dass er gegen die Titans seinen ersten NFL-Touchdown erzielen würde und das tatsächlich einen Tag später einhielt, habe ich Zay Flowers ins Herz geschlossen. Er hat großen Anteil daran, dass diese Offense sehr viel unberechenbarer wurde. Seine Fähigkeit, sowohl vertikal als auch nach dem Catch zu gewinnen, sind Facetten, die diese Offense schmerzlich vermisste in der Vergangenheit. Seine 77 Catches und 858 Receiving Yards sind beides Rookie Records für die Ravens. 56 weitere Rushing Yards und insgesamt 6 Touchdowns (5 Receiving, 1 Rushing) rundeten eine grandiose erste Saison ab. Die Ravens und die beinahe tragisch lange Liste an gescheiterten WR dürfte damit endlich ein Ende haben – und nein Rashod Bateman habe ich sicherlich noch nicht aufgegeben, er wird es euch schon noch zeigen!

Aber zurück zu Zay Flowers. Ich würde sagen, am besten einfach zurücklehnen und genießen:

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Moment of the Year: Tylan Wallace Return TD, Week 14 against the LA Rams

Apropos zurücklehnen und genießen. Es gab diese Saison viele Highlights und spektakuläre Plays. Vor allem von jenen Spielern, die im Laufe dieses Artikels genannt und zelebriert wurden. Doch das vielleicht sensationellste Play der Saison kam von jemandem, mit dem man eigentlich nicht rechnete. Tylan Wallace hatte es in den letzten Jahren nicht einfach. Verletzungen brachten seine College-Karriere etwas außer Bahn, sein Draft Stock zündete nie so richtig und so ganz kam er über die Reservisten-Rolle auch in Baltimore noch nicht hinaus. Aber durch harte Arbeit in den Special Teams hat er sich dennoch einen Kader-Platz verdient. Umso schöner, dass er genau in dieser Unit – wenn auch in der ungewohnten Rolle als Returner – diese Saison den vielleicht besten Moment seiner jungen Karriere feiern durfte. Der 76-Yards-Punt-Return-Touchdown wird mir noch extrem lange in Erinnerung bleiben. Und daher ist es quasi der perfekte Abschluss für diese Ausgabe. Und da ich mich heute schon mehrmals wiederholt habe, mache ich es hier einfach noch einmal.

Einfach zurücklehnen und genießen:

Olli

Ende 20 | Ich habe eine Hassliebe zu meinen Teams | 100 % lauwarme Takes | 100 % sicher es besser zu wissen | In 99 % der Fälle ist das auch so | JanFlacco ist meine Religion

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